Mittwoch, 12. Dezember 2012

043-010 Fenster

Fenster
und Türen
möchte ich
weit öffnen.
Doch ein Sturm
schlägt
sie mir
brutal entgegen.
So schließe
ich sie lieber
bevor
sie mir
Wunden
geschlagen haben.

Montag, 10. Dezember 2012

042-012 Du hattest


Du hattest
mein Leiden
nicht länger
mit mir
teilen können
oder wollen
Still
bist du
von mir gegangen
ganz ohne
ein Wort
ohne Umarmung.
Ich
brauchte lange
zum Begreifen
deiner wortlosen Botschaft.
Vielleicht
wolltest du mich
schützen
indem du
mein Leben
verließest
wußtest aber
damals nicht
wann der Zeitpunkt war
damit es
für uns beide
erträglich wäre.
War es denn so
für dich
ein Gewinn?

Donnerstag, 6. Dezember 2012

103-002 Die alte Frau


Die alte Frau
saß
vor der Kirche
auf einem Klapphocker
eingehüllt
in wollene Tücher
und neben ihr
standen einige Taschen
und Plastictüten.
Es war kalt
und sie rührte sich
nicht.
Die Menschen
strömten
in die Kirche
und frönten dort
dem Weihnachts-Gottesdienst.
Niemand
kümmerte sich
um die alte Frau
die draußen saß
und sich
nicht traute
zu betteln.
Als die Glocken
zum Abschluß
eindringlich läuteten
kamen  die Menschen heraus
und irgend jemand
legte ihr
ein großes Marzipanbrot
vor die Füße
und wünschte
Frohe Weihnachten.
Von Ferne
hörte man
die Glocken
der Kirchen
und mittendrin
die bekannten Töne
eines Rettungswagens.
Nun gab es
auch für die Frau
in ihrer Not
warme Weihnachten.

103-001 Sie lebte


Sie lebte
auf großem Fuß
und wollte
immer mehr
gab Geld aus
das es
gar nicht gab
und ihr Lebensstil
ritt die Familie
in den Ruin.
Sie glaubte
ihr Leben
sei nur
lebenswert
mit Designer-Kleidern
und teuren Unternehmungen
doch irgendwann
fiel die Freude aus
und sie verschwand
in einem tiefen Loch
weil sie niemanden mehr
an ihrer Seite hatte.
Da begegnete ihr
ein alter Obdachloser
der bitterlich weinte
und dieser Mann
rührte sie so
daß sie ihn
spontan
mit nach Hause
bat.
Im warmen Gästezimmer
der Familie
bei heißem Kaffee
und warmem Licht
erzählte er ihr
seine Geschichte
und sie fand heraus
daß er
schuldlos
in seine Lage
geraten war.
Die Familie
nahm den Mann
für immer
bei sich auf
und die einst
so verwöhnte Frau
verkaufte einige
ihrer Schätze
um das
neue Leben
zu finanzieren.
Und als
zu Weihnachten
der erste Schnee
in weichen Flocken
hernieder fiel
nahmen sich alle
bei Kerzenschein
und kleinen Überraschungen
ganz fest
in die Arme
und lachten
und weinten
zugleich.